Roséwein: Die unerzählte Geschichte und die Mythen, die es zu brechen gilt

Ein Roséweinglas das auf einem hölzernen Tisch steht. In dem Glas spiegeln sich die Sonnenstrahlen

Stell dir vor, du öffnest eine Flasche Roséwein und entdeckst nicht nur den erfrischenden Geschmack, sondern auch eine Welt voller Geschichten und Mythen. Kennst du das Gefühl, wenn etwas so vertraut erscheint, dass wir seine Tiefe oft übersehen? Genau das passiert oft mit Roséwein. Wir werden uns in diesem Artikel damit beschäftigen, wie Mythen und Vorurteile um diesen Wein entstanden sind und wie wir sie aufbrechen können, um seine wahre Schönheit zu enthüllen. Bist du bereit, dich von den Vorurteilen zu lösen und die Welt des Roséweins neu zu entdecken?

 

Die wachsende Beliebtheit von Roséwein

Roséwein hat in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Immer mehr Menschen entdecken die Vielfalt und Attraktivität dieses Weins. Sie genießen ihn zu verschiedenen Anlässen, wie Picknicks, Ausflüge und romantische Abende. Aber auch durch seine Ästhetik mit seiner zart rosa Farbe steigert er seine Beliebtheit. Doch während die Beliebtheit von Roséwein steigt, bleiben viele falsche Vorstellungen über dieses Getränk bestehen. Lass uns einige der häufigsten Mythen um Roséwein genauer betrachten und aufklären.

 

Das Bild zeigt den Wachstum des getrunken Volumens an Roséwein in Millionen Liter.

 

Mythos 1: Rosé ist eine Mischung aus Rot- und Weißwein

Bist du bereit, den ersten Wein-Mythos zu entlarven? Oft wird behauptet, dass Rosé einfach durch das Mischen von Rot- und Weißwein entsteht. Doch die Realität ist anders. Roséwein entsteht nicht durch die Mischung aus Rot-und Weißwein. Das Geheimnis liegt in der Herstellung. Grundsätzlich ist für die Farben der Weine die Schale verantwortlich. Bei einem Weißwein , die weiße Schale, bei einem Rotwein die rote Schale. Die charakteristische helle, rosa Farbe des Roséweins kommt von den roten Farbpigmenten in der Schale von roten Trauben. Im Gegensatz zum Rotwein, bei dem die Gärung zusammen mit den Schalen stattfindet, wird bei Roséwein der Saft von den Schalen getrennt. Dies geschieht, sobald er seine gewünschte Farbe erreicht hat. Je nach gewünschter Farbintensität kann dies nach ein paar Stunden sein oder aber auch sofort nach der Ernte. Ein Beispiel für eine ausbalancierte leichte Apricot-Farbe ist unser Cab Mac Roséwein. Du fragst dich aber bestimmt auch, warum diese Trennung von Schale und Saft? Die Farbstoffe befinden sich in den Traubenschalen. Durch die kurze Mazeration behält der Rosé seine charakteristische, zarte Farbe. Zu beachten ist auch, dass nach diesem Prozess der Rosé wie ein Weißwein behandelt wird. Das heißt aber auch, dass er durch Arbeitsschritte wie Filtration an Farbe verliert. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Winzer darauf achten, mehr Farbe zu Beginn zu entwickeln, um den idealen Roséwein am Ende zu erhalten.  

 

Mythos 2: Roséwein ist nur für den Sommer

Viele glauben fälschlicherweise, dass Roséwein ausschließlich im Sommer seine volle Pracht entfaltet und in den kalten Jahreszeiten nicht zur Geltung kommt. Dies ist jedoch nicht wahr. Roséwein ist das ganze Jahr über ein vielseitiges Getränk. Er kann zu jeder Jahreszeit genossen werden. Seine fruchtigen Aromen und leichte Struktur machen ihn zu einer idealen Wahl für Sommerabende im Freien. Aber auch im Herbst und Winter kann er wunderbar zu einer Vielzahl von Gerichten und Anlässen passen. Besonders zu winterlichen Geflügelgerichten wie z.B. gebratenem Truthahn ist der Rosé die perfekte Ergänzung. Somit solltest du unbedingt für dein nächstes Weihnachtsessen oder bei einem Lagerfeuer eine Flasche Roséwein dabei haben. Durch seinen frischen und zarten Charakter darf er hier absolut nicht fehlen. 

 

Mythos 3: Roséwein ist immer süß

Ein weiterer Mythos über Roséwein ist, dass er immer süß ist. Dies ist jedoch nicht der Fall. Dieser Mythos beruht zu einem großen Teil auf dem Fakt, dass Rosé typischerweise ein sehr fruchtiges Aroma von Erdbeeren, Himbeeren oder Johannisbeeren aufweist. Roséwein kann eine breite Palette von Geschmacksprofilen haben, von trocken und mineralisch bis hin zu fruchtig und süß. Es gibt viele verschiedene Stile von Roséwein, die alle unterschiedliche Geschmacksrichtungen und Aromen bieten. Beispiele hierfür sind der Direkt-Press mit zarter Farbe und Aromen oder auch der Cab Mac mit seiner typischen Aprikot-Farbe. Es ist wichtig, die Vielfalt von Roséwein zu erkennen und diejenigen zu finden, die deinem persönlichen Geschmack am besten entsprechen.

 

Mythos 4: Roséwein ist minderwertig im Vergleich zu Rot- und Weißwein

Oft wird gesagt, der Roséwein sei minderwertiger im Vergleich zu Rot- und Weißwein. Dies ist jedoch nicht der Fall. Roséwein kann genauso komplex und hochwertig sein wie Rot- und Weißwein und wird oft aus hochwertigen Trauben hergestellt. Bekannte Roséweine sind: Château d'Esclans, "Garrus" (komplex, finessenreich und langlebig), Ruinart, "R de Ruinart Rosé" (erfrischend, fein und säurebetont) und Domaines Ott, "Clos Mireille" (Elegant, frisch mit subtilen Aromen). Es ist wichtig, Roséwein nicht zu unterschätzen und ihn als die eigenständige und vielseitige Weinart anzuerkennen, die er ist.

 

Mythos 5: Roséwein ist nur für Frauen

Es gibt oft die falsche Vorstellung, dass Roséwein nur von Frauen konsumiert wird. Dies ist jedoch nicht wahr. Roséwein ist bei Menschen aller Geschlechter beliebt und wird von vielen Weinliebhabern auf der ganzen Welt genossen. Es ist wichtig, Vorurteile über Geschlechter und Wein zu überwinden und Roséwein als vielseitiges und ansprechendes Getränk anzuerkennen. Statistisch gesehen bevorzugen beispielsweise in Deutschland 39% der Männer und 45% der Frauen Roséwein. 

 

Ein Paar sitzt auf einer Picknickdecke und trinkt gemeinsam Roséwein.

 

Mythos 6: Roséwein ist kein exklusiver Wein

Über Roséwein wird häufig auch behauptet, dass er kein exklusiver Wein sei und nur von weniger anspruchsvollen Weintrinkern genossen wird. Dies ist jedoch nicht wahr. Roséwein kann genauso exklusiv und hochwertig sein wie andere Weinsorten und wird von vielen renommierten Weingütern , wie Château d'Esclans, Domaines Ott und Miraval, auf der ganzen Welt produziert. Es ist wichtig, dass du die Vielfalt und Qualität von Roséwein anerkennst. In bekannten Regionen wie der Provence gibt es Weingüter, die ausschließlich Rosé produzieren. Die Qualität eines Roséweines hängt vor allem von der Vorbereitung des Weinberges ab. Aber auch die Art der Ernte hat einen Einfluss auf die Qualität. Wenn z.B. eine Ernte bei Nacht durchgeführt wird, entsteht im Rosé mehr Frische.

 

Häufig gestellte Fragen zu Roséwein

Welche Traubensorten werden typischerweise für Roséwein verwendet?

Roséwein kann aus einer Vielzahl von Traubensorten hergestellt werden, darunter Grenache, Syrah, Mourvèdre, Pinot Noir und Zinfandel. Die Auswahl der Trauben hängt oft von der Region und den traditionellen Praktiken ab. Viele Weingüter experimentieren auch mit neuen Methoden wie z.B. der Saignée-Methode und Moderationsmethode, um einzigartige und interessante Roséweine zu produzieren.

 

Gibt es bestimmte Regionen, die bekannt für die Produktion von Roséwein sind?

Roséwein wird in vielen Weinregionen auf der ganzen Welt produziert, aber es gibt einige Regionen, die besonders bekannt für die Herstellung hochwertiger Roséweine sind. Dazu gehören die Provence in Frankreich. Hier werden einige der besten Roséweine der Welt produziert. Weitere Anbauregionen sind in Kalifornien, Spanien, Italien und Australien.

 

Kann Roséwein altern oder sollte er jung getrunken werden?

Die meisten Roséweine werden am besten jung getrunken, wenn sie frisch und fruchtig sind. Einige hochwertige Roséweine können jedoch altern und mit zunehmendem Alter komplexere Aromen entwickeln. Es hängt oft von der spezifischen Art des Roséweins und den Vorlieben des Weintrinkers ab, ob er jung getrunken oder gelagert werden sollte. Ob ein Rosé zur längeren Lagerung geeignet ist, hängt wie bei Weißwein von der enthaltenen Säure und Restsüße ab. 

 

Fazit

Von der Aufdeckung der Roséweinmythen bis hin zur Wiederentdeckung dieses vielfältigen Getränks bietet die Auseinandersetzung mit den verbreiteten Missverständnissen die Möglichkeit, ein tieferes Verständnis und eine größere Wertschätzung für Roséwein zu entwickeln.

Mit dem Wissen um die wachsende Beliebtheit und die vielfältigen Möglichkeiten, Roséwein zu genießen, kannst du deine Weinreise mit Zuversicht und Offenheit fortsetzen. Probiere verschiedene Sorten, entdecke neue Aromen und finde heraus, welcher Roséwein am besten zu deinem Geschmack und deinen Vorlieben passt.

Was ist dein Favorit unter den Roséweinen?

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